Microsoft kauft den Terminkoordinationsdienst Genee und will damit die Funktionen von Office 365 ausbauen.
Wie Microsoft heute offiziell bekannt gibt , wird der Redmonder-Konzern den Entwickler der Terminkoordinationssoftware Genee übernehmen. Genee wurde 2014 von Ben Cheung und Charles Lee gegründet. Das junge Unternehmen stellt mit seinem gleichnamigen Produkt einen Dienst zur Koordination von Terminen bereit.
Genee nutzt Algorithmen für Natural Language Processing und Optimized Decision-Making, um einen virtuellen Assistenten mit möglichst menschlichen Zügen zu entwickeln. Will der Nutzer beispielsweise ein Meeting mit einem neuen Kunden organisieren, sendet er diesem eine E-Mail und setzt Genee CC. Genee sucht daraufhin im Kalender nach passenden Terminen und vereinbart das Treffen auf Wunsch selbständig mit dem neuen Kunden.
Microsoft will das Genee-Entwicklerteam übernehmen. Die künstliche Intelligenz des virtuellen Assistenten soll künftig in die Produktivitätstools von Office 365 einfließen. Wie viel Microsoft für Genee zahlt, ist nicht bekannt.
Bionische Beine, gehackte Gehirne, Soldaten mit Superkräften – Forscher stellen auf dem SXSW-Festival in Texas ihre Vision der Zukunft vor. Manche sind schon nah dran.
Hugh Herr kommt in abgeschnittenen Hosen auf die Bühne, damit das Publikum seine Beine sehen kann. Seine biologischen mussten ihm amputiert werden, nachdem er 1982 beim Eisklettern in einen Blizzard geriet und drei Tage in eisiger Kälte auf Rettung wartete. Damals galt Herr als Weltklasse-Kletterer. Heute auch. Er hat sich einige Prothesen gebaut, mit deren Hilfe er klettern kann wie sonst niemand. “Inspektor-Gadget-Beine” nennt er sie.
“In Zukunft wird es keine Körperbehinderungen mehr geben”, sagt der Gründer des Center for Extreme Bionics am MIT Media Lab. Noch im Laufe dieses Jahrhunderts werde es so weit sein. Daran arbeitet Herr. Dass möglicherweise nicht alle Betroffenen der Meinung sind, körperliche Behinderungen müssten eliminiert werden, spielt während seines Auftritts auf dem Festival South by Southwest (SXSW) in Austin keine Rolle.
Die BiOM-Beine, die Herr auf der Bühne trägt, ermöglichen es ihm, sich wie ein Mensch mit zwei gesunden Beinen zu bewegen, indem sie – batteriegestützt – die Muskeltätigkeit des Unterschenkels emulieren. Zum Klettern wechselt er auf ein anderes Modell.
Sein Team am MIT forscht an regenerativen Körperteilen, an Muskelmaschinen-Hybriden, an Exoskeletten. An der Verschmelzung von Natur und Technik und der Erweiterung des ganzen Menschen. Herr sagt: “Wir werden jenseits dessen gehen, was die Natur vorgesehen hat.”
Nicht nur Hugh Herr beschwört auf dem SXSW das Zeitalter der Cyborgs herauf. Auch Geoffrey Ling tut das. Der Direktor der Biotechnik-Abteilung der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) ist eine erstklassige Rampensau. Eine vom US-Verteidigungsministerium bezahlte. Die Bühne, die man ihm in Austin überlassen hat, ist zwar einige Nummern kleiner als die für Hugh Herr. Dafür tobt er sich aus wie ein Comedian, auch wenn er alles absolut ernst meint, was er sagt. Er fuchtelt mit den Armen, und wenn er nicht schreit und Grimassen zieht, dann redet er zumindest wahnsinnig schnell. Über die von seiner Abteilung entwickelten bionischen Arme und über Hirnschnittstellen, die Menschen zu überlegenen, weil reaktionsschnelleren Piloten etwa von Kampfjets machen.
“Arm verloren? Wir geben Dir einen neuen”
Er zeigt Videos von der 55-jährigen Jan Scheuermann. Die Querschnittgelähmte ist nicht nur eine der ersten Patientinnen, die einen bionischen Arm von Lings Abteilung mit ihren Gedanken steuerte. Sie wurde auf ihren Wunsch hin auch an einen Flugzeugsimulator angeschlossen, um einen F35-Jet zu fliegen, ohne einen Finger rühren zu können. Und obwohl sie nie zuvor geflogen war, hielt sie die Maschine erstaunlich stabil in der (Simulator-)Luft. Mit ein bisschen Übung, sagt Ling später, wäre Scheuermann besser als heutige Piloten. Ihr größter Vorteil: Die Latenzzeit entfällt, das Gehirn spricht nicht erst den Arm und die Hand an, die den Steuerknüppel bewegen, sondern direkt das Flugzeug.
Lings Ziel: “Wenn jemand einen Arm verliert, wollen wir sagen können, kein Problem, wir geben Dir einen neuen.” Sowohl er als auch Hugh Herr werden vom Publikum gefragt, ob sie glauben, dass sich körperlich vollkommen gesunde Menschen künftig freiwillig künstliche Gliedmaßen verpassen lassen wollen. Beide bejahen das ohne zu zögern. Solche Menschen gebe es schon heute, sagt Herr.
Auch in Deutschland. Enno Park vom Cyborgs e.V. in Berlin sagt: “Viele unserer Mitglieder würden durchaus natürliche Körperteile durch künstliche ersetzen, wenn diese besser sind. Allerdings liegt der Haken beim Wörtchen ‘besser’. Selbst wenn Prothesen so etwas Ähnliches wie ‘Superkräfte’ bieten würden, sind sie in vielerlei Hinsicht trotzdem dem natürlichen Vorbild unterlegen und werden das auch noch sehr lange Zeit bleiben.”
Heute ist Internauten-Tag, Sie haben also allen Grund zu feiern! Warum? Weil am 23. August 1991, also vor 25 Jahren, erstmals Menschen von außerhalb der Forschungseinrichtung CERN, wo das WWW entwickelt wurde, auf eine WWW-Seite zugreifen durften.
Der eigentliche Geburtstag des World Wide Web (WWW) liegt zwar schon etwas länger zurück. So hat Tim Berners-Lee seinen Vorschlag für das WWW bereits am 12. März 1989verschickt. Doch danach musste Berners-Lee ja erst einmal die nötige Technologie, also das Hypertext-Protokoll http (HyperText Transfer Protocol) und die dafür nötige Serversoftware httpd, den Uniform Resource Identifier (URL) sowie den ersten Client und die Textauszeichnungssprache HyperText Markup Language (HTML) am CERN in Genf entwickeln.
Am 6. August 1991 stellte Berns-Lee dann die erste HTML-Webseite online: info.cern.ch.Hier sehen Sie, wie diese Seite damals aussah. Doch auf diese Seite konnten man damals nur von innerhalb des CERN zugreifen.
Erst am 23. August 1991 war der Zugriff auch von außerhalb des CERN möglich. Wobei das in der Praxis nur wenige Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler betraf. Aber immerhin: Das www war “in the wild.” An dieses wichtige Ereignis erinnert alljährlich der Internaut Day am 23.8. Internaut ist ein Kunstwort aus Internet und Astronaut. Wenn Sie diese Zeilen lesen, dann sind Sie ein Internaut.
Mit dem offenen Betriebssystem Fuchsia will Google Geräte aus dem Internet der Dinge antreiben.
Der Suchmaschinenriese arbeitet an einem neuen Betriebssystem auf Open-Source-Basis mit dem Namen Fuchsia . Im Gegensatz zu den bisherigen Betriebssystemen von Google baut Fuchsia nicht auf Linux auf. Stattdessen setzt das OS auf LittleKernel, eine Alternative zu Embedded-Betriebssystemen wie ThreadX und FreeRTOS. Programmiert wird Fuchsia in der Sprache Dart, die Oberfläche baut auf Flutter.
Fuchsia soll Geräte aus dem Internet der Dinge antreiben. Unterstützt werden dabei CPUs mit 32 und 64 Bit auf ARM-Basis. Später werde es eventuell auch eine Version für x86-Prozessoren geben. Auch eine Nutzung von Fuchsia auf Mobiltelefonen oder PCs ist nicht ausgeschlossen. Für den Raspberry Pi 3 will der Konzern schon bald eine entsprechende Version von Fuchsia zur Verfügung stellen.
Was konkret Google mit Fuchsia vorhat, bleibt offen. Möglicherweise soll das Betriebssystem das schon 2015 vorgestellte Brillo ablösen oder auf Routern zum Einsatz kommen.
Hologramme zum Anfassen, Fortschritte in der Robotertechnik und virtuelle Realität: “Die Zukunft ist jetzt”, dieser Spruch war wohl nie zutreffender als heutzutage. Doch wie ist der aktuelle Stand dieser Technologien? Wir haben uns mal umgesehen.
Viele Technologien, die zur Jahrtausendwende noch in weiter Entfernung schienen, finden immer stärker den Weg in unseren Alltag. Ein selbstfahrendes Auto beispielsweise ist nun nicht mehr nur in Sci-Fi-Filmen plausibel.
Googles selbstfahrendes Auto
Wo wir schon beim Thema wären. Google arbeitet derzeit hart daran, den menschlichen Fahrer aus dem Auto zu vertreiben. Im Jänner hat die US-Verkehrsbehörde bekanntgegeben, dass Computer grundsätzlich als Fahrer anerkannt werden. Weil dem Mega-Konzern aber eine Verschärfung der Gesetze in den USA droht, sollen die selbstfahrenden Autos dieses Jahr auf Österreichs Straßen zu sehen sein. Google will bei seinen zweisitzigen Stadtautos die Steuerung komplett dem Computer überlassen und auf Pedale verzichten. Dabei soll die künstliche Intelligenz auch sicherer sein als ein menschlicher Fahrer, weil diese gefährliche Situation besser einschätzen und schneller reagieren kann.
Virtuelle Realität
Von der Virtuellen Realität (VR) erwartet sich allen voran die Mobilfunk-Industrie hohe Absatzzahlen. Schon jetzt entwickeln zahlreiche Hersteller wie HTC, LG oder Sony ihre eigenen Geräte, die erste massentaugliche VR-Brille soll im März verfügbar sein. Die Anwendungsgebiete sind dabei enorm. Die Spieleindustrie verspricht den Gamern eine gänzlich neue Dimension der Videospiele, in der der Nutzer Eins mit der virtuellen Welt wird. Im Büroalltag könnten VR-Brillen ebenfalls Einzug finden. So zeigte erst kürzlich ein Unternehmen, wie die Geräte bei Konferenzen zum Einsatz kommen könnten: Ähnlich einer Video-Konferenz über Skype etwa könnten Teilnehmer mit VR-Brillen direkt in den Besprechungsraum “gebeamt” werden. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Datenbrillen wäre der virtuelle Showroom. So könnten Kunden beispielsweise ein Auto vor dem Kauf ganz gemütlich von der Couch aus besichtigen.
Hologramme zum Anfassen
Als wäre ein Hologramm, also eine dreidimensionale Bild-Projektion, nicht schon aufregend genug, arbeiten Entwickler derzeit auch am Hologramm zum Anfassen. Verdeutlicht hat das erstmals der japanische Medienkünstler Yogi Ochiai mit den “Fairy Lights”. Ein Femtosekundenlaser wird dazu verwendet, Luftmoleküle zu ionisieren und in ein Plasma zu verwandeln, für uns erkennbar als Licht. Wenn man das Hologramm dann berührt, spürt man ein leichtes Kribbeln. Noch lässt sich diese Art von Hologrammen nur in einer Größe von etwa einem Quadratzentimeter erstellen, die Forscher sind allerdings zuversichtlich, durch den Einsatz von Spiegeln die Bilder größer ausfallen zu lassen.
Atlats: Humanoider Roboter
Faszinierend und gruselig zugleich – so lässt sich die aktuelle Entwicklung in der Robotertechnologie beschreiben. Das Unternehmen Boston Dynamics stellte erst kürzlich die neueste Generation des humanoiden Atlas-Roboters vor, Ähnlichkeiten zu Terminator liegen auf der Hand. Dass Atlas aber einiges drauf hat, das beweist das Unternehmen in einem Video. Der Roboter stürzt nicht, kann Türen öffnen und Pakete in Regale räumen.
Künstliche Intelligenz, Hologramme und virtuelle Realität werden mit großer Wahrscheinlichkeit unseren Alltag nachhaltig beeinflussen. Die Entwicklung der Technologien scheint dabei immer schneller voranzuschreiten. Was in den nächsten Jahren noch in technologischer Hinsicht möglich sein wird, ist kaum abzuschätzen.